| Unsere Squashweihnachtsfeier 2006
Teil 1, oder "Mein erstes Mal im Rocco" !
Ich holte Jörch so gegen halb Sieben
bei ihm zu Hause ab und wir machten uns auf den Weg ins Rocco. Dank seinem
Navi haben wir es problemlos gefunden (wir hätten es wahrscheinlich auch
ohne geschafft). Unser Weg wurde in Eimsbüttel von einer Hundertschaft
Polizei und etlichen Mannschaftswagen begleitet, der Verkehr verdichtete
sich zunehmend (was ich nicht wusste - das St.Pauli Spiel wurde vorverlegt
und das Rocco liegt im Prinzip gegenüber vom Millerntor). Meine Naivität
einen Parkplatz zu finden wurde prompt mit einer ca. halbstündigen Suche
bestraft. Ich entschied mich dann für einen gemütlichen Parkplatz im absoluten
Halteverbot (Skodafahrer sind da wohl wesentlich entspannter, Jörch hätte
schon längst einen Parkplatz gefunden). Jetzt kam Jörch's Navi für den
Fußweg wieder zum Einsatz, diesen konnte ich nur unter schwersten Anstrengungen
zurücklegen (seit den frühen Morgenstunden hat sich bei mir ein unangenehmer
Schmerz in der linken Ferse/Hacke eingestellte der seinen, bis Dato, Höhepunkt
am Abend gefunden hat).
Und dann waren wir da, das ROCCO,
ein eher unscheinbarer, mit zahllosen Tischen übersäter Italiener, in der
Wohlwillstraße. Ich war sofort gefangen von der gemütlichen Atmosphäre
des Restaurants, als mir die Bedienung eine italienische Begrüßung ins
Ohr brüllte (normalerweise wird man mit einem Gläschen Prosecco begrüßt,
allerdings bedingt das wohl die Kenntnis geheimer Rituale o.ä.). Der Weg
zum reservierten Tisch stellte sich doch einfacher dar als ich zunächst
angenommen hatte.
Die Überraschung war dann um so größer als Jörch und ich unsere Sitzplätze
einnehmen wollten, aber es war dann kein Problem, an dem Tisch( an dem
normalerweise sechs Personen gemütlich, 8 Personen schon etwas enger, 10
Personen eigentlich gar nicht) Platz zunehmen (diese Formulierung trifft
es nicht wirklich, es war eher die Fixierung einer Sitzposition die
man den ganzen Abend beibehalten musste. Diese Fixierung erfolgte mittels
des schmalen Tisches der ein wenig von der Steinwand abgerückt wurde um
sogleich, als ich meine Sitzposition eingenommen hatte, an seine ursprüngliche
Position zurückgeschoben wurde). An dieser Stelle sei noch einmal mein
Dank an Yogi ausgesprochen, das er meine Kniescheibe durch das ewige hin
und her der Bedienung, nicht ganz zertrümmert hat, sondern ich nur leichte
Prellungen davon getragen habe.
Nachdem die Runde schon in guter Stimmung war, konnten dann auch zügig
die Vorspeisen bestellt werden. Jörch hatte wohl nicht bedacht das sein
Bruschetta mit Tomaten belegt war, er aber gar keine Tomaten mag,
geschweige denn isst.
Übrigens, begleitet wurde der Abend
von hektischen Kellnern (und lauter Musik) die versuchten in kürzester
Zeit so viel Gäste wie möglich zu bedienen oder war es die "Familie"
die diese Italiener zu solchen Leistungen Antrieb?
Der Abend schritt weiter voran
und es konnte der Hauptgang bestellt werden, für mich war es:
Pappardelle all' Anatra
extra breite Nudeln mit Tomatensauce, Sahne, Cognac und Entenbrust
Es hörte sich hervorragend an, die Ernüchterung folgte allerdings auf dem
Fuße, als ich die verknorpelten Nanostücke der Entenbrust zu mir genommen
hatte. Die Freude bei den Anderen war aber ungeteilt, und hier spielten
die Vielflieger ganz klar ihre Vorteile aus. Souverän wurde hier das Messer
ganz eng am Körper geführt und mit einer Geschmeidigkeit die Gabel zum
Mund geführt die ihres Gleichen sucht (mir ist es immer noch ein Rätsel
wie Thorsten die komplette Pizza in relativ kurzer Zeit in dieser fötalen
Sitzposition zu sich nehmen konnte). Auch Martin stellte sich sehr geschickt
an wenn man bedenkt, das er zwischen dem Tisch und einer Säule in seinem
Rücken eigentlich eingeklemmt war. Die "Bahnfahrer" waren hier ziemlich
unbedarft und bestellten sogar Gerichte mit zusätzlichem Salat auf einem
Beiteller.
Mir fällt gerade ein Jörch sollte dem lieben Gott immer noch danken das
er keine Bierdusche der Bedienung abbekommen hat (unser Tisch lag an einem
Durchgang zu einem Nebenraum in dem auch Gäste bedient wurden). So oft
wie volle Tabletts über seinen Kopf an diesem Abend hinweg gingen ist es
wirklich erstaunlich das es zu keinem Unfall gekommen ist. Aber einmal
hätte es eigentlich passieren müssen der Kellner rannte mit seinem Tablett
gegen einen Gast und das volle Bierglas wollte sich ungefähr 30zig Zentimeter
über Jörch's Kopf entleeren aber wie durch ein Wunder kippte es nicht
um (ich begreif es nicht, der Kellner hat das Tablett so geschickt im Laufen
austariert das das Glas nicht umkippte, alle Achtung).
Dann kamen die ersten Grappa und
Arverna's und
"Ein Trinkspruch zur rechten Stunde hebt oft die Stimmung der ganzen Runde",
an dieser Stelle sei erwähnt das Thorsten hier ganz weit vorne lag (ich
singe "Ihn" immer noch):
Solange noch die Elbe an das Bollwerk tost,
Prost, Prost Prost.
Dann schien der Abend eine Überraschende
Wende zu nehmen, einer Bedienung viel ein das sich noch ein freier Stuhl
neben unserem Tisch befinden muss (wir nutzen diesen für unsere Jacken
+ Taschen) und diesen wollte er nun einfordern, denn er hatte Gäste und
brauchte diesen Stuhl, auf seine charmante und überaus höfliche Art machte
er uns unmissverständlich klar das er diesen Stuhl haben will. Yogi versuchte
ihn noch vom Gegenteil zu überzeugen, wir lenkten dann ein und machten
den Stuhl frei, was uns eine Runde auf Kosten des Hauses eingebracht hat.
Jörch ging danach zur Toilette und ein neues Spiel war geboren: Jörch oder
Runde.
Apropos Toiletten, das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin hätte
hier seine wahre Freude gehabt, die Toilette erinnerte mich an ein volluriniertes
Pissoir auf einem französischen Autobahnrastplatz (ich war froh das ich
nur pinkeln musste), man sagt doch auch wie die Toiletten eines Restaurants,
so ist auch die Küche ...
Dann ging es schon ans bezahlen,
meine Freude über die Übernahme der Getränkerechnung von Jörch, verflog
sofort als ich für mein gesamtes Essen (6,50,- EUR) 30,-EUR bezahlt habe
(was tut man nicht alles für die Mannschaft).
Nachdem wir das Lokal verließen,
wurden wir von einer Gruppe singender St.Paulifäns (waren es hundert oder
mehr oder weniger, ich war nur froh das mein Auto in entgegengesetzter
Richtung geparkt war) begrüßt, die wohl das Unentschieden auf dem Kiez
feiern wollte.
Meine Heimfahrt verlief problemlos.
Das war mein Abend im Rocco (werde
ich alt)
Ich hoffe auf eine Schilderung
des zweiten Teil des Abends, Rodeln, Weihnachtsmarkt etc,
Maddin,
(der mit der Ferse)
Wikipedia - ROCCO:
Der Name geht auf das jiddische
Wort 'rochus', 'rauches' zurück und bedeutet Ärger, Zorn. In sprichwörtlichen
Redensarten hat es sich in diesem Sinn gehalten: die Wendung "einen
Rochus auf jemanden haben" meint, dass jemand sehr verärgert ist.
"Etwas aus Rochus tun": etwas aus Wut, Ärger, Groll tun.
Die ältere Herleitung aus einer persischen Wurzel, die "erhaben"
bedeutet, ist damit nicht vereinbar und daher nicht plausibel. Möglicherweise
leiten sich aber die romanischen Namen "Rocco" (italienisch),
"Roch" (französisch) oder "Roque" (spanisch)
von dieser persischen Wurzel ab und wären damit nicht mit dem deutschen
Namen verwandt. Eine weitere Rückführung des jiddischen Ausdrucks, die
ihn etwa in Verbindung mit "rosso" (rot, italienisch)
bringt, ist spekulativ und sprachgeschichtlich nicht erklärbar.
Ein weiterer Ursprung des Namens
geht auf das Althochdeutsche zurück: "Rochon" bedeutet "Schreien,
brüllen, toben oder den Kriegsschrei ausstoßen".
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